Freitreppen

Besonderheiten barrierefreie Freitreppen
Beispiel einer Freitreppe in Minimalausstattung barrierefreier Treppenlauf mit Möglichkeiten verschiedener Nutzung im Seitenbereich

Freitreppen sind Verkehrswege die vom Stadtraum oder aus der Landschaft heraus zu einem Gebäude führen oder innerhalb einer landschaftlichen Anlage vertikale Höhenunterschiede überwinden. Sie sind eine im Freien nicht überdachte Treppe und unterliegen umfangreiche architektonische Gestaltungsmöglichkeiten und Nutzungseigenschaften, wie z. B. bequemes Steigungsverhältnis, dient zum Teil der Erholung und bietet auch Sitzmöglichkeiten an. Freitreppen haben in der Freiraumplanung eine ganz eigene Funktion, da sie die Treppe selbst zur Tribüne macht.

Freitreppen mit breiten Treppenläufen, die mit Aufenthalts- und Verweilfunktionen bestimmt sind, sollten auch die barrierefreie Zugänglichkeit (z. B. in Minimalausstattung) mit integrieren. Diesbezüglich sind die Einbauten so zu gestalten und zu kennzeichnen, dass sie auch für blinde und sehbehinderte Menschen wahrnehmbar sind. Der begehbare Bereich ist jedoch frei von Pflanztröge, Sitzelemente usw. zu halten. Die architektonische Gesamtgestaltung des Gesamtareals kann dabei unangetastet bleiben (siehe obige Zeichnung).

Von Bedeutung!
Neben Freitreppen sollten in unmittelbarer Nähe Rampen zugeordnet sein. Anstelle von Rampen müssen dann Fahrstühle (Aufzüge) vorgesehen werden.

Beispiel Freitreppe mit Stellstufen

Stellstufen

Für die Landschaftsarchitektur ist diese Bauform ein wichtiger Bestandteil ihrer Freiraumplanung. Eine Freitreppe mit Stellstufen besteht aus mehreren Teilen, vorwiegend aus Natursteinmaterialien, wobei für die Setzstufe als Stellkante meistens aus Rundbordsteinen besteht und die Trittstufe eine Pflasterung erhält. Zur barrierefreien Nutzung dieser Treppe muss ein ausreichender visueller Kontrast zwischen der Bordsteinkante und der Pflasterfläche vorhanden sein, der hier nicht besteht.

Stellstufen mit Kontrast

Stellstufen aus Naturstein lassen sich auch barrierefrei gestalten und in denkmal-geschützen Bereichen gut einordnen. Im Bezug zur Barrierefreiheit müssen die Borde der Setzstufen und die Pflasterung der Trittstufen sich kontrastreich absetzen.

Mit dem anthrazitfarbigen Pflaster wird der erforderliche Leuchtdichtekontrast von K > 0,4 zur Setzstufe erreicht. Die hellere kontrastgebenden Setzstufe erfüllt den Reflexionsgrad von p > 0,5.

Beispiel Treppenaufgang mit Betonblockstufen

Treppenaufgang mit Betonblockstufen

Farbanstriche zur Stufenkantenmarkierung an Freitreppen sind nicht dauerhaft, nutzen sich ab und müssen daher regelmäßig erneuert werden. Die Farbmarkierungen müssen ungefähr den gleichen Rutschkoeffizienten aufweisen wie die übrigen Trittstufen.

In diesem Beispiel sind gegenüber den Vorderstufen ohne Kantenmarkierungen unabhängig der Farbabnutzungen, diese Stufen von größerer Entfernung noch zu sehen.

Thematik im Handbuch

Spezielle Detailzeichnungen von Treppenanlagen im Außenraum sind im Handbuch „IM DETAIL – Gestaltung barrierefreier Verkehrsraum“ Teil I aufgezeichnet.

Treppenaufgang mit Betonblockstufen mit sichtbaren Stufenkanten

Dieselbe Treppe mit Blick von oben nach unten zeigt die sichtbaren oberen Stufenkanten, die unteren Stufen nach dem Podest nicht mehr. Für ältere und sehbehinderte Menschen sieht der untere Bereich wie eine graue Fläche aus, es besteht Sturzgefahr!

Optimale Stufenkantenmarkierungen

   
Optimale Stufenkantenmarkierungen werden erreicht bei Betonstufen, die aus dem gleichen Material bestehen und so fest verankert sind, dass sie sich nicht lösen können. Die werksmäßig in die Stufe eingesetzte Markierungskante wird als Betonblockstufe, aber auch als Winkelstufe geliefert.
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