Treppenanlagen außerhalb von Gebäuden sind in vielen Fällen nicht verpflichtend für die Barrierefreiheit aus mehreren Gründen:

1. Regulatorische Unterschiede: Die Vorschriften zur Barrierefreiheit variieren je nach Land, Region oder Gemeinde. In vielen Rechtsordnungen konzentrieren sich die Anforderungen hauptsächlich auf den Zugang zu und innerhalb von Gebäuden, während Außenanlagen oft weniger strengen Vorschriften unterliegen.
2. Nutzung und Funktion: Außenanlagen wie Treppen können oft als sekundäre Zugangswege betrachtet werden, während der Hauptfokus auf dem Zugang zu den Gebäuden selbst liegt. In vielen Fällen wird davon ausgegangen, dass alternative Zugangswege, wie Rampen oder Aufzüge, zur Verfügung stehen.
3. Topografische Gegebenheiten: In Gebieten mit unebenem Gelände oder spezifischen topografischen Herausforderungen kann es schwierig sein, barrierefreie Zugänge zu schaffen. In solchen Fällen können die Vorschriften flexibler gehandhabt werden, um den örtlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
4. Kosten und Umsetzbarkeit: Die Schaffung von barrierefreien Zugängen im Außenbereich kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. In einigen Fällen wird die Umsetzung als wirtschaftlich nicht tragbar angesehen, insbesondere bei bestehenden Anlagen.
5. Historische und kulturelle Aspekte: In bestimmten Regionen oder bei historischen Stätten können die Anforderungen an die Barrierefreiheit durch den Schutz von Kulturerbe und Denkmälern eingeschränkt sein. Hier kann es notwendig sein, Kompromisse zu finden, die sowohl den Zugang als auch den Erhalt der historischen Substanz berücksichtigen.
6. Individuelle Bedürfnisse: Die Anforderungen an Barrierefreiheit können auch von den spezifischen Bedürfnissen der Nutzer abhängen. In einigen Fällen wird angenommen, dass alternative Zugangswege ausreichend sind, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.

Fazit:
Es ist wichtig, die spezifischen Normen sowie Vorschriften für Treppenanlagen im Gebäude, auch für den Außenbereich zu berücksichtigen, um ein vollständiges Verständnis der Anforderungen an barrierefreie Treppen zu erwerben. Die darin enthaltene sichere Treppenbegehung sollten, wenn sie auch für Außenanlagen nicht gelten, einbezogen werden.

Beispiele und Anwendungen siehe Handbuch “IM DETAIL Gestaltung barrierefreier Verkehrsraum” Teil 1